Autor: B. Lehner
Kategorie: Alte Aktion
Letzte Aktualisierung: 16.03.2019
Den Schwerionen auf der Spur, oder unser Besuch bei der GSI...
Es klingt ganz einfach, man beschleunigt Teilchen auf annähernd Lichtgeschwindigkeit (90%! davon schafft man mit dem Ringbeschleuniger in Darmstadt), lässt sie aufeinander prallen und hat am Ende ein neues Element gefunden.
Naja, anders als im Strassenverkehr knallen die Ionen meist nur selten richtig frontal aufeinander, aber wenn, dann hat man mit etwas Glück ein neues Teilchen geschaffen. Wie zum Beispiel das "Darmstadtium - Ds" welches 1994 durch die Fusion von Blei und Nickel künstlich erzeugt wurde. Beschäftigt sind an der international geschätzten Forschungsstätte etwa 1200 Forscher und deren Jahresetat übersteigt mit über 100 Mio Euro fast die des gesamten THWs. Durch die Forschung an der GSI können auch Menschen mit Tumorleiden nun besser behandelt werden. Die Bestrahlung mit schweren Ionen ist wesentlich effizienter und unschädlicher für gesunde Zellen als die herkömmliche Röntgenstrahlung, da die Ionen ihre Energie vorwiegend im Tumorgewebe und nicht bereits auf dem Weg dorthin abgeben. In der HIT (Heidelberger Ionenstrahl-Therapie) werden damit rund 1000 Patienten jährlich behandelt. Es war schon imposant eine solche weltweit bekannte Anlage in deren wirklichen Ausmassen einmal live zu erleben. In riesigen Hallen, unter massiven Betonblöcken um die während den Versuchen kurzzeitig auftretende, gigantische Strahlung abschirmen zu können, werden die unterschiedlichsten Experimente durchgefhrt. Vor allem das Kontroll- und Rechenzentrum hatte es unseren meisten Junghelfern angetan :-) Die kleine Privatführung wurde uns durch Basti Ernst, einem Helfer unseres OVs, ermöglicht. Er begleitete uns während des gesamten Besuches und hatte zu jeder Frage die richtige Antwort ;-) Vielen Dank dafür!!
Bilder + Text: THW-Jugend Seligenstadt